Windlast
GrundsätzlichesDie Sicherung von NedZink Eindeckungen und Bekleidungen gegen Abheben durch Windlasten und Beanspruchungen durch Schneelasten erfolgt im Regelfalle durch
- mechanische Befestigung
- Verkleben
auf der Deckunterlage. Die Unterkonstruktion einschließlich der Deckunterlage muss für die Aufnahme der aus Windsog resultierenden Lasten geeignet sein. Die verwendeten Hafte und Befestigungsmittel sind auf die vorhandene Deckunterlage und den Scharenwerkstoff Titanzink abzustimmen.
Ermittlung der Wind- und Schneelasten
Die Ermittlung der im Einzelfall zu berücksichtigenden Lasten erfolgt im Rahmen der Planung auf der Grundlage der Normen:
DIN 1055 Teil 4 | „Lastannahmen für Bauten; Verkehrslasten, Windlasten bei nicht schwingungsanfälligen Bauwerken“ |
DIN 1055 Teil 5 | „Lastannahmen für Bauten; Verkehrslasten, Schneelast und Eislast“ |
Die ermittelten Lasten sind bei der Planung für die Festlegung der Ausführung der Unterkonstruktion, Deckunterlage und Eindeckung bzw. Bekleidung mit NedZink, der Verankerungen und Befestigungen
zu verwenden. Die erforderlichen Maßnahmen sind bei der Planung festzulegen und in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Flächeneinteilung zur Windlastaufnahme nach DIN 1055 Teil 4
Gemäß DIN 1055-4 werden die Flächen in Innen-, Rand- und Eckbereiche eingeteilt. Für diese Bereiche ergeben sich in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe unterschiedliche Windlasten bei Dächern und Fassaden.
Abb. 1: Flächeneinteilung Dachgrundriss
Windsoglast W in N/m² (kp/m²) | ||||
Dachneigung | Gebäudetraufhöhe m |
Eckbereich | Randbereich | Innenbereich |
0 ° – 25 ° | 0 – 8 8 – 20 20 – 100 |
2400 3840 5280 |
1350 2160 2970 |
450 720 990 |
25 ° – 35 ° | 0 – 8 8 – 20 20 -100 |
1350 2160 2970 |
825 1320 1815 |
450 720 990 |
Tabelle 1: Mögliche maximale Windsoglasten bei Dächern in Abhängigkeit von Dachneigung und Gebäudehöhe
Abb. 2: Aufteilung der Wandfläche in Eck/Rand- und Innenbereich
Gebäudetraufhöhe m | Eck/Randbereich N/m² |
N/m² Innenbereich N/m² |
0 – 8 8 – 20 20 – 100 |
1500 2400 3300 |
375 600 825 |
Tabelle 2: Mögliche maximale Windsoglasten bei Fassadenbekleidungen in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe
Bei vorgehängten Fassaden ist die Verteilung der Drücke von der Durch-und Hinterlüftung der Fassade abhängig. Auch hier sind die Eck- und Randbereiche am meisten gefährdet.
Geeignete Maßnahmen gegen das Abheben durch Windsogkräfte
Die für die Aufnahme der äußeren Belastungen durch max. Windsoglasten erforderlichen Maßnahmen sind bei der Planung festzulegen und zu berücksichtigen. Bei Gebäuden mit besonders exponierter Lage hinsichtlich der Windsoglasten ist vom Planer im Einzelfall vorzugeben, welche Maßnahmen zur Befestigung der Eindeckung und/oder Bekleidung gegen Abheben durch Windsog notwendig und zweckmäßig sind.
Baukörper mit offenen Dachkonstruktionen oder solchen, die an einer oder mehreren Seiten ganz offen sind bzw. geöffnet werden können oder die an einer oder mehreren Seiten durch eine oder mehrere Öffnungen offen sind bzw. geöffnet werden können, gelten nicht als geschlossene Baukörper nach DIN 1055-4. Hierzu ist immer ein Einzelnachweis erforderlich.
Gebäude m | bis 8 m | 8 – 20 m | 20 – 100 m | ||||||||||
Scharenbreite 1) in mm |
520 | 590 | 620 | 720 | 920 | 520 | 590 | 620 | 720 | 520 | 590 | 620 | |
Werkstoff | Scharen- länge m |
Mindestwerkstoffdicke | |||||||||||
Aluminium Kupfer Titanzink |
≤10 ≤10 ≤10 |
0,7 0,6 0,7 |
0,7 0,6 0,7 |
0,8 0,6 0,7 |
0,8 0,7 0,8 |
_2) _2) _2) |
0,7 0,6 0,7 |
0,7 0,6 0,7 |
0,8 0,6 0,7 |
_2) _2) _2) |
0,7 0,6 0,7 |
0,7 0,6 0,7 |
_2) _2) _2) |
feuerver- zinkter Stahl |
≤14 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,7 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 | 0,6 |
Edelstahl | ≤14 | 0,4 | 0,5 | 0,5 | _2) | _2) | 0,4 | 0,5 | 0,5 | _2) | 0,4 | 0,5 | _2) |
Dachbereich | Hafte, Anzahl und Abstand untereinander 3) | ||||||||||||
MitteRand | mm Stck/Wm² mm Stck/Wm² |
500 3,9 500 3,9 |
500 3,9 500 3,9 |
400 4,0 400 4,0 |
400 4,0 400 4,0 |
280 3,9 280 3,9 |
500 3,9 350 5,5 |
500 3,9 350 5,5 |
400 4,0 300 5,4 |
400 4,0 300 5,4 |
500 3,9 250 7,7 |
500 3,9 200 8,5 |
400 4,0 200 8,5 |
Eck | mm Stck/Wm² |
300 6,4 |
300 6,4 |
250 6,4 |
250 6,4 |
150 7,2 |
200 9,6 |
200 9,6 |
150 10,0 |
150 10,0 |
150 12,8 |
150 12,8 |
150 12,8 |
Tabelle 3: Anzahl und Abstand der Hafte in Abhängigkeit von der Gebäudehöhe und vom Dachbereich, Werkstoffdicke und max. Breite der Scharen
1) | Die Scharenbreiten errechnen sich aus den Band- bzw. Blechbreiten von 600, 670, 700, 800 und 1000 mm abzgl. ≈80 mm bei Falzdächern. Bei Einsatz einer Profiliermaschine ergeben sich ≈10 mm breitere Scharen. Für Leistendächer ergibt sich eine geringere Scharenbreite in Abhängigkeit vom Leistenquerschnitt |
2) | Unzulässig |
3) | Der angegebene Haftabstand in mm ist als Mittelwert übe einen Bereich von 3 m einzuhalten. |
Der Randbereich beinhaltet einen höheren Sicherheitsbeiwert.
Als Randbereiche gelten bei Dächern auch:
- First- und Gratbereiche
- Dachaus- und Dachaufbauten und deren An- und Abschlüsse
- Exponierte Teilbereiche, z.B. Pultdachaufbauten, Kuppeln, Türme, Oberlichter
- Kirchtürme, Kirchendächer und vergleichbar ausgeführte Bauten
Befestigungsmittel
Schrauben- und Nagelbefestigung
Untersuchungen über Auszugswerte haben ergeben, dass Hafte, welche mit zwei Nägeln/Drahtstiften befestigt sind, unter dynamischer Belastung einen mittleren Auszugswert von 400 N erreichen.
Dieser Wert bezieht sich auf Deckunterlagen aus Vollholzschalung und Rauhpund lufttrocken
(≤20% Feuchte) mit einer Einbaudicke von 24 mm.
|
2,8 x 25 2,8 x 25 2,8 x 25 |
Werden andere Nageltypen als die hier genannten verwendet, so sind nur solche mit gerautem Schaft, einem Schaftdurchmesser ≥2,8 mm und einer Einbindetiefe von min. 20 mm einzusetzen. Die Schraubbefestigung kann vereinfacht der Nagelbefestigung gleichgesetzt werden, obwohl diese eingeschraubt bessere Auszugswerte zeigen. Die Länge der Stifte/Schrauben ist so zu wählen, dass die Deckunterlage nicht nach innen durchstoßen wird. Damit wird eine Verminderung der Auszugswerte und ungewollte Wärmebrücken in den Dachraum verhindert.
Nieten
Bei Deckunterlagen aus Metall, z.B. Stahl-Trapezbleche, oder mineralisch gebundenen Spanplatten kann die Befestigung der Hafte durch Nieten erfolgen.
Praktikabel sind Nieten aus nichtrostendem Stahl:
- 4 mm Durchmesser bei Metallunterkonstruktionen
- 5 mm Durchmesser bei mineralisch gebundenen Spanplatten mit großem Nietkopfdurchmesser.
Kleben
Kleinformatige Profile wie z.B. Fensterbänke und Abdeckungen können mit dauerplastischen Klebern auf bituminöser Basis befestigt werden. Die Verarbeitungsrichtlinien der Klebstoffhersteller, z.B. Enkewerk/Enkolit sind zu beachten. Für die fachgerechte Klebetechnik mit NedZink sind ebene, feste Deckunterlagen mit staub- und fettfreier Oberfläche Voraussetzung. Solche vollflächigen Verklebungen können die Körperschall-Übertragung vermindern, welche durch Hagel oder Gewitterregen auftreten kann.