Bewitterung / Tauwasserbildung

NedZink NATUREL

Seine außerordentliche Korrosionsbeständigkeit verdankt Titanzink der zinktypischen Eigenschaft, an der Atmosphäre selbstständig eine dichte und festhaftende Schutzschicht zu bilden.

Auf der walzblanken Oberfläche bildet sich mit dem Sauerstoff der Luft zunächst das Zinkoxid: Zn + O2 → ZnO

Durch die Einwirkung von Umgebungsfeuchte bildet sich danach allmählich Zinkhydroxid: ZnO + H2O → Zn(OH)2

Welches durch Reaktion mit dem Kohlendioxid aus der Luft zu einer festhaftenden und wasserunlöslichen Schutzschicht aus basischem Zinkkarbonat umgewandelt wird: Zn(OH)2 + Co2 → ZnCO3

Die sehr dichte Schutzschicht – landläufig auch „Patina“ genannt – ist bei Beschädigung „selbstheilend“; d. h. kleinere Beschädigungen werden selbstständig aufgefüllt.

Da die dargestellten chemischen Prozesse abhängig von Beaufschlagung mit Feuchte und Niederschlag z. T. gleichzeitig und nacheinander stattfinden, ist eine ungleichmäßige und z. T. fleckige Oberflächenansicht in der ersten Zeit nach Montage nicht zu vermeiden. Die dauer dieses Prozesses ist abhängig von vielen Faktoren und kann von wenigen Monaten bis zu einigen Jahren betragen.

Die jeweilige exakte Zusammensetzung dieser Schutzschicht ist abhängig von der Luftzusammensetzung am Einbauort, wie z. B. Reinluftgebiet, Industrieatmosphäre, Meeresklima etc..

In Reinluftgebieten und zunehmend auch urbanen Zonen sind die natürlichen Witterungsbedingungen wie:
– Niederschlag als Regen, Schnee, Hagel, Nebel und Luftfeuchte ausschlaggebend.

In stärker belasteten Gebieten wirken zusätzlich Luftverunreinigungen wie z. B.:
– Chemische Emissionen verursacht durch Verkehr, Industrie, Hausbrand etc.
– Salzhaltige Luft in Küstenregionen
– Partikel wie z. B. Sand, verteilt durch starke Winde

Alle diese differierenden Faktoren am jeweiligen Standort des Gebäudes wirken auf die Schutzschichtbildung gestaltend ein und haben Einfluss auf deren Aussehen, Schichtdicke und Beständigkeit. Somit auch direkt auf die Nutzungsdauer der montierten Titanzinkbleche.

Die bei Arbeiten mit Dünnblechen nicht zu vermeidenden kaum messbaren Unebenheiten in der Oberfläche (Wellenbildung) können beim walzblanken Material optisch in Erscheinung treten, sind dann mit zunehmender Patinabildung geringer wahrnehmbar, bis sie bei „fertiger“ Patina optisch kaum noch existent sind.

Ist von Beginn der Nutzungsdauer an eine gleichmäßige Oberflächenansicht und -struktur gewünscht, sollte „vorbewittertes“ NedZink NOVA eingesetzt werden.

Meeresklima, Küste
Nach Montage von Titanzink im Meeresklima und an der Küste wirkt die salzhaltige Umgebungsluft direkt auf die walzblanke Oberfläche ein. Sind am Einbauort normale Niederschlagsbedingungen vorhanden, wie im vorigen Kapitel beschrieben , nämlich Regen, Schnee etc., wird sich die Schutzschicht wie gewohnt ausbilden.

Auf Bauteilen, welche nicht direkt beregnet werden und nur durch Tauwasser der Luftfeuchte beaufschlagt werden, kann dieser Prozess stark verlangsamt werden. Dies äußert sich durch eine anfangs ungleichmäßige Oberflächenansicht, welche dann Schrittwiese in die gleichmäßige matt – mittelgraue Oberfläche der fertigen Patina übergeht.

Dagegen kann die Oberfläche bei direktem Kontakt mit Salzwasser, aber auch stark salzhaltiger Luft ohne Regenbenetzung Verfärbungen der Schurzschicht zeigen. Solche Veränderungen sind dann unvermeidbar und nicht rückgängig zu machen.

NedZink NOVA

Oberflächeneigenschaften
Als Grundmaterial für NedZink NOVA dient NedZink NATUREL. Die gleichmäßige, seidenglänzende, titan-graue Oberfläche von NedZink NOVA entsteht durch eine chemische Oberflächenbehandlung auf einer eigenen, hochmodernen Patinierstraße im Anschluss an den Walzprozess. Hier wird auf Basis von walzblankem Titanzink die unter natürlicher Bewitterung entstehende Schutzschicht (Patina) in einem chemischen Verfahren simuliert. Da weder eine Beschichtung noch eine Lackierung stattfindet, bleiben die natürlichen Titanzinkeigenschaften vollständig erhalten. Kleine Beschädigungen der patinierten Oberfläche, z.B. während der Montage, verschwinden bei Bewitterung durch die Bildung der natürlichen Patina („selbst heilender Prozess“). Die lebendige Oberfläche bedingt kleine Abweichungen in Farbton oder Helligkeit. Diese gleichen sich bei fortschreitender Bewitterung an. Zur Vermeidung raten wir zur Bestellung aus einer Produktionscharge.

Verlegerichtung
Zur Verdeutlichung der Durchlaufrichtung durch die Patinieranlage, sind die Tafeln/Bänder mit einem Richtungspfeil in der Kennzeichnung auf der Unterseite ausgestattet. Die Tafeln/Bänder sind zur Vermeidung von Helligkeitsunterschieden immer in der gleichen Richtung zu verlegen!

Neuer Oberflächenschutz
Da NedZink NOVA vornehmlich für ästhetisch anspruchsvolle Anwendungen, wie z.B. im Fassadenbereich, eingesetzt wird, werden die Produkte mit einem temporären Oberflächenschutz versehen. Dieser Schutz verhindert kleinere Beschädigungen und Verschmutzungen sowie Fingerabdrücke während der Weiterverarbeitung und Montage und sorgt für ein optimales Erscheinungsbild nach Fertigstellung der Arbeiten.

Schutz bei extremer Beanspruchung
Bei starker mechanischer Beanspruchung des Materials durch Weiterverarbeitung und Montage kann NedZink NOVA zusätzlich mit einer transparenten, selbsthaftenden Schutzfolie bestellt werden. Sie schützt die Oberfläche zuverlässig gegen Beschädigung und starke Verschmutzung, z.B. durch Nachgewerke. Die Folie dient dem temporären Schutz der Oberfläche bis zum Abschluss der Montagearbeiten und sollte anschließend schnellstmöglich entfernt werden. Dies gilt insbesondere bei hohen Temperaturen und starker Sonneneinstrahlung. Bei kalter Witterung kann die Anhaftung der Folie auf der Blechaußenseite höher sein. Die Schutzfolie ist unmittelbar nach der Montage zu entfernen. Die Metalltemperatur muss hierbei mindestens 7° C betragen. Unter 7° C Metalltemperatur darf die Folie nicht entfernt werden. Die Folie sollte nicht in die Verbindungen, wie z.B. Falze mit eingearbeitet werden. Der kalkulatorische Mehraufwand für die Entfernung der Folie ist zu berücksichtigen.

Verarbeitung
NedZink NOVA kann mit den üblichen Handwerkstechniken verarbeitet werden, da die Materialeigenschaften des Titanzinks erhalten bleiben. Somit ist auch die Löttechnik unter Verwendung eines geeigneten Flussmittels einsetzbar.

Intensive Taubildung / Nässeeinwirkung

Bei neu montierten NedZink Bauteilen können weiße Verfärbungen auftreten, die aufgrund einer langanhaltenden Nässeeinwirkung oder intensiver Taubildung entstehen. Dies kann z.B. auf unsachgemäße Lagerung, Abdecken mit luftundurchlässigen Folien oder Witterungseinflüssen geschehen. Es bildet sich Zinkhydroxid, ein lockeres, poriges Korrosionsprodukt. Zeigt sich dies lediglich als geringe weißliche Verfärbung, wird sie im Zuge der natürlichen Patinabildung rückstandsfrei in die Schutzschicht übergehen. Ist die Zinkhydroxidbildung nicht zu sehr ausgeprägt, kann das Korrosionsprodukt ohne Beeinträchtigung der Blechdicke durch Bürsten und nachfolgendes Abwaschen entfernt werden. Die dann zurückbleibenden dunkleren Stellen werden mit der Zeit durch die Patinabildung des umgebenden Materials angeglichen und sind dann nicht mehr zu unterscheiden.