Rautensysteme
Das Rautensystem
Anwendungsgebiet
Das Rautensystem, gefertigt aus NedZink für Dach und Fassade, ist ausgesprochen repräsentativ. Dieses System findet bei der Deckung und Bekleidung von großen und kleinen Flächen Verwendung. Normalerweise beträgt die minimale Dachneigung 25°, wenn aber der Scheitelwinkel der Raute gelötet ist, dann sind 18° Dachneigung möglich.
Das NedZink-Standard-Rautensystem besteht aus kleinen gleichgestalteten, gekanteten Blechteilen, die ineinander gehakt werden. Die am meisten verwendete Form einer Raute ist das Quadrat, während auch die Rhombenform regelmäßig vorkommt. In diesem Ratgeber wird die quadratische Raute besprochen. Das Decken und Bekleiden leicht gebogener Flächen lässt sich mit Rauten gut ausführen.
Die eingehakten Rauten bilden ein Mosaik aus gleichgeformten Flächen mit vertikal und horizontal verlaufenden Diagonalen (siehe Bilder). Eine schematische Darstellung des Rautensystems zeigt Abb. 15.
In Abb. 16 ist ein Rautendach mit Detailverweisen wiedergegeben.
Das Rautendach
Spezifikation der Standard-Teile
Abmessungen NedZink Schindeln
Höhe 302 mm (sichtbare Fläche)
Breite 210 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7-1,00 mm
Menge 26,74 Stück/m²
Höhe 450 mm (sichtbare Fläche)
Breite 298 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7-1,00 mm
Menge 13,23 Stück/m²
Höhe 685 mm (sichtbare Fläche)
Breite 428 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7-1,00 mm
Menge 6,26 Stück/m²
Höhe 266 mm (sichtbare Fläche)
Breite 266 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7-1,00 mm
Menge 14,13 Stück/m²
Höhe 330 mm (sichtbare Fläche)
Breite 330 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7 – 1,00 mm
Menge 9,18 Stück/m²
Höhe 410 mm (sichtbare Fläche)
Breite 410 mm (sichtbare Fläche)
Varianten stumpfe & spitze Ecken
Dicke 0,7-1,00 mm
Höhe 510 mm (sichtbare Fläche)
Breite 510 mm (sichtbare Fläche)
Varianten stumpfe & spitze Ecken
Dicke 0,7-1,00 mm
Rechteckschindel:
Höhe 310 mm (sichtbare Fläche)
Breite 510 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7 – 1,0 mm
Menge 6,4 Stück/m²
Höhe 410 mm (sichtbare Fläche)
Breite 800 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7 – 1,0 mm
Menge 3,05 Stück/m²
Höhe 510 mm (sichtbare Fläche)
Breite 1000 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7 – 1,0 mm
Menge 2,0 Stück/m²
Architekturschindel:
Höhe 530 mm (sichtbare Fläche)
Breite 530 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7mm (bis1,00 auf Anfrage)
Menge 3,52 Stück/m²
Höhe 330 mm (sichtbare Fläche)
Breite 330 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7mm [bis 1,00 auf Anfrage)
Menge 9,2 Stück/m²
Höhe 430 mm (sichtbare Fläche)
Breite 430 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7mm (bis 1,00 auf Anfrage)
Menge 5,32 Stück/m²
Höhe 330 mm (sichtbare Fläche)
Breite 530 mm (sichtbare Fläche)
Dicke 0,7mm (bis 1,0 auf Anfrage)
Menge 5,71 Stück/m²
Schiebehaft, 70 x 50 mm (Abb. 5)
Materialstärke wie die der Raute. Der Schiebehaft fungiert als Haltehaft. Diese Schiebehafte können vom Klempner selbst angefertigt werden.
Gelöteter Haft
50 mm breit. Länge ca. 100 mm, Zuschnittmaß, je nach Stelle und Raum zum Befestigen an der Unterkonstruktion.
Der Haft kann vom Klempner selbst angefertigt und an die Raute gelötet werden.
Profile
Das Aufmaß des unteren Abschlussprofils, der Anschlussprofile
und dergleichen hängt von den Maßen vor Ort ab; sie können vom Klempner selbst angefertigt werden oder sind als Maßarbeit in Längen von 3 Metern lieferbar.
Unterkonstruktion
Das Rautendach muss vollständig von einer Holzschalung getragen werden, die vorzugsweise aus unbearbeiteten, ungehobelten Schalbrettern von 23 – 25 mm Dicke ohne Nut und Feder besteht.
Bei einer Dachneigung bis zu 40° dürfen zwischen den Schalbrettern Spalte bis 10 mm klaffen. Bei einer Dachneigung über 40° dürfen die Bretter bis 10 cm auseinanderliegen, wobei im Bereich eines Haftes stets Holz in ausreichendem Maße vorhanden sein muss.
Belüftung:
Bei wärmegedämmten Dächern ist ein mit Außenluft belüfteter Luftspalt zwischen der Wärmedämmung und der tragenden Holzschalung erforderlich; siehe NedZink Ratgeber TZ 5.
Montage
Die nun folgende Beschreibung bezieht sich auf die Montage von Rauten mit einem gelöteten Haft am Scheitelwinkel und zwei Schiebehaften an den beiden oberen Seiten.
Die Hafte werden mit Nägeln aus rostfreiem Stahl oder verzinkten Stahlnägeln bzw. Schrauben an der Holzschalung befestigt. Die Rauten werden von unten nach oben montiert.
Unterer Anschluss oder Traufanschluss
Zunächst wird ein Traufprofil montiert. (Die Hafte müssen zu diesem Zweck mit einer Leine ausgerichtet werden.) In dieses Profil die halben Rauten „unten“ (Abb. 4a) einhaken und danach mit ganzen Rauten ausführen (siehe Abb. 6).
Anzeichnen:
Die Rauten werden mit einer kleinen Toleranz angebracht; das Anzeichnen ist nötig, um ein gerades Linienmuster zu erhalten. Von der Mitte der Dachfläche aus mit Anzeichnen beginnen und im Abstand von jeweils 3 Rauten Anreißlinien (Fußlinien) ziehen.
Oberer Anschluss, Firstanschluss
Bei einem Firstanschluss vorzugsweise mit halben Rauten abschließen. Sollte dies nicht möglich sein, die Teilraute auf Maß schneiden und an der Oberseite umkanten. Diese Teil- oder halben Rauten mit einem Hakenhaft oder gelöteten Haft zum Befestigen an der Holzschalung versehen. Danach mit dem oberen Abschlussprofil weiter ausführen. Ein Beispiel einer Firstbearbeitung zeigt Abb. 8.
Wandanschluss, siehe Abb. 9.
Der Anschluss an aufsteigende Bauteile weist Parallelen mit dem Firstanschluss auf.
Ortgangabschluß mit der Giebelwand
Die erste Methode ist die des schönen sauberen Abschlusses, wobei der Dachrand mit Hilfe eines Keils leicht angehoben wird (siehe Abb. 10a). Eine andere Methode ist die des Abschlusses mit einem Endbalken oder einer Leiste (siehe Abb. 10b).
Seitlicher Wandanschluss mit aufsteigenden Bauteilen
Abb. 12a zeigt den Anschluss mit Hilfe des Zinkbandes mit einfachem Falz und Zusatzfalz. Die Höhe der Aufkantung des Zinks gegen die Wand muss mindestens 10 cm betragen. Abb. 12b zeigt die Methode mit der eingebauten Rinne.
Ecksparren (Gratsparren)
Zur Abdeckung der äußeren Ecke bestehen mehrere Möglichkeiten (sieheAbb. 13).
Abb. 13a zeigt die Methode mit der flachen Leiste, die in den umgekanteten Falz der Rauten greift.
Die Konstruktion der eingebauten Rinne ist in Abb. 13b dargestellt, wobei eine Holzleiste an dem Sparren befestigt wird. Dies ist auch in Abb. 13c und 13d der Fall. In Abb. 13c wird die Raute gegen die Holzleiste umgekantet. Dies ist leichter auszuführen, wenn der Ecksparren noch nicht angebracht ist.
Abb. 13d zeigt die Methode des Zinkbandes mit einfachem Falz und Zusatzfalz.
Kehlanschluss
Die Rinne ist mit einem durchlaufenden einfachen Falz mit Zusatzfalz zum Einhaken der Rauten versehen (siehe Abb. 11).
Dachdurchbruch
Bei einem Dachdurchbruch kommen die technischen Lösungen des Firstanschlusses, des Ortgangabschlusses, des Traufanschlusses und der Eckverbindungen zum Einsatz (siehe Abb. 14).
Fassadenbekleidung
Das Rautensystem eignet sich ausgezeichnet zur Fassadenbekleidung. Die Montage und die Anschlüsse erfolgen wie beim Rautendach. Der untere Anschluss wird ausgeführt, wie in Abb. 6 dargestellt, wobei das untere Abschlussprofil keine Kantung für die Dachneigung aufweist. Den Abschluss „oben“ zeigt Abb. 15. Anschlüsse mit Fenstern wie in Abb. 14. Obwohl auch sehr große Flächen mit Rauten bekleidet werden, sind vor allem kleine Dachflächen mit großem Neigungswinkel, Fassaden und Wangen von Dachgauben besonders gut zur Bearbeitung mit Rauten geeignet. Bei kleinen Flächen muss dann allerdings die Rautengröße angepasst werden.